Betriebliche Unfallversicherung (bUV): Vor- und Nachteile, Leistungen und ein Vergleich zwischen gesetzlicher und betrieblicher Unfallversicherung

Betriebliche Unfallversicherung (bUV): Absicherung am Arbeitsplatz

Die betriebliche Unfallversicherung ist ein essenzieller Bestandteil des Arbeitsschutzes und bietet eine zusätzliche Absicherung für Mitarbeitende bei Arbeits- und Wegeunfällen. In einer Zeit, in der Unternehmen immer mehr Verantwortung für das Wohl ihrer Mitarbeitenden übernehmen, hat diese Versicherung eine zentrale Bedeutung. Sie schließt Lücken in der gesetzlichen Unfallversicherung und bietet sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer:innen wertvolle Vorteile. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie die betriebliche Unfallversicherung funktioniert, welche Vorteile sie bietet und warum sie sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer:innen so wichtig ist.

Warum ist eine betriebliche Unfallversicherung sinnvoll?

Die betriebliche Unfallversicherung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Mitarbeitende und Unternehmen vor den finanziellen Folgen von Unfällen zu schützen. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten, den Versicherungsschutz individuell anzupassen und damit die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen.

Nachfolgend sind die wichtigsten Aspekte der betrieblichen Unfallversicherung aufgeführt:

  • Ergänzt die gesetzliche Unfallversicherung
  • Deckt Arbeits- und Wegeunfälle ab
  • Optionaler Schutz für Freizeitunfälle
  • Finanzielle Entlastung für Unternehmen
  • Umfassender Schutz für Mitarbeitende

Alle Leistungen einer betrieblichen Unfallversicherung im Überblick

Eine betriebliche Unfallversicherung bietet Unternehmen die Möglichkeit, die Sicherheit ihrer Mitarbeiter:innen zu erhöhen und sich gleichzeitig als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Für die Arbeitnehmer:innen bedeutet sie einen erweiterten Schutz und finanzielle Sicherheit im Falle eines Unfalls. Über den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung hinaus bietet die betriebliche Unfallversicherung eine Vielzahl von Leistungen.

Hier sind die wichtigsten Leistungen im Überblick:

  • Invaliditätsentschädigung: Einmalzahlungen oder Unfallrenten bei dauerhafter körperlicher Beeinträchtigung.
  • Todesfallleistung: Finanzielle Absicherung für die Hinterbliebenen.
  • Rehabilitationskosten: Übernahme von Kosten für Therapien, Heilverfahren und notwendige Umbaumaßnahmen.
  • Unfall-Krankenhaustagegeld: Tägliche Zahlungen zur Unterstützung während der Genesung.
  • Kosmetische Operationen: Übernahme der Kosten für Wiederherstellungsmaßnahmen nach unfallbedingten Verletzungen.
  • Bergungskosten: Kostendeckung bei Rettungseinsätzen nach einem Unfall.

Betriebliche Unfallversicherung (bUV): Vor- und Nachteile

Die betriebliche Unfallversicherung bietet Unternehmen und Mitarbeitenden zusätzliche Sicherheit und ergänzt den gesetzlichen Schutz. Sie ist aber auch mit Risiken verbunden, die es sorgfältig abzuwägen gilt.

In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile der betrieblichen Unfallversicherung übersichtlich dargestellt:

Vorteile Nachteile
Arbeitnehmer
  • Zusätzlicher Schutz bei Arbeits- und Wegeunfällen
  • Möglichkeit, Freizeitunfälle abzudecken
  • Finanzielle Absicherung bei Invalidität oder Tod
  • Keine automatische Abdeckung von Freizeitunfällen ohne Zusatzvereinbarung
  • Abhängigkeit vom Arbeitgeber bei der Gestaltung
Arbeitgeber
  • Stärkung der Bindung und Zufriedenheit der Mitarbeiter
  • Attraktives Employer Branding
  • Schutz vor finanziellen Risiken bei Unfällen
  • Zusätzliche Kosten für die Versicherung
  • Verwaltungsaufwand bei Auswahl und Implementierung

Wie viel kostet eine betriebliche Unfallversicherung?

Die Kosten hängen von Faktoren wie der Anzahl der Mitarbeitenden, dem Risiko der Tätigkeit und dem gewählten Leistungsumfang ab. Für die Arbeitgeber belaufen sich die Beiträge in der Regel auf wenige Prozent des Bruttolohns. Für Arbeitnehmer:innen entstehen keine direkten Kosten, da die Beiträge zur betrieblichen Unfallversicherung in der Regel vollständig vom Arbeitgeber getragen werden. Um ein maßgeschneidertes Angebot für Ihr Unternehmen zu erhalten, empfiehlt es sich, verschiedene Versicherer zu vergleichen und ein individuelles Angebot einzuholen.

Gesetzliche Unfallversicherung vs. Betriebliche Unfallversicherung

Die gesetzliche und die betriebliche Unfallversicherung bieten unterschiedliche Ansätze zur Absicherung der Mitarbeitenden bei Unfällen. Während die eine gesetzlich vorgeschrieben ist, ergänzt die andere den Schutz flexibel und individuell.

Die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind in einer Tabelle zusammengefasst:

Gesetzliche Unfallversicherung Betriebliche Unfallversicherung
Geltungsbereich Arbeitsunfälle und Wegeunfälle Arbeitsunfälle, Wegeunfälle und optional Freizeitunfälle
Träger der Versicherung Berufsgenossenschaften und Unfallkassen Private Versicherungsunternehmen
Beitragsträger Arbeitgeber Arbeitgeber (optional auch Arbeitnehmer bei Zusatzleistungen)
Leistungsumfang Kostenübernahme für Heilbehandlung, Rehabilitation, Unfallrente Zusätzliche Absicherung wie Invaliditätsentschädigung, Unfallrente, Kosmetische OPs
Kosten für den Versicherten Keine Kosten Keine Kosten, wenn der Arbeitgeber die Beiträge übernimmt
Weltweiter Schutz Nein, nur im beruflichen Kontext und innerhalb der EU Ja, optional auch weltweit und rund um die Uhr
Freiwilligkeit Gesetzlich verpflichtend Freiwillig und individuell anpassbar
Invaliditäts-leistungen Geringe Rentenzahlung bei Invalidität Hohe Einmalzahlungen oder Renten, je nach Tarif
Abdeckung bei Krankheit Nein Nein, ausschließlich bei Unfällen
Flexibilität Festgelegt durch gesetzliche Vorgaben Anpassbar an individuelle Unternehmens- und Mitarbeiterbedürfnisse

Was ist nach einem Unfall zu tun?

Ein Unfall im Betrieb kann sowohl für Arbeitgeber als auch für Mitarbeitende eine belastende Situation sein. Umso wichtiger ist es, schnell und richtig zu handeln, um den Schutz der betroffenen Person zu gewährleisten und den weiteren Ablauf rechtlich und organisatorisch abzusichern.

Hier sind die wichtigsten Schritte:

  1. Unfall melden: Informieren Sie den Arbeitgeber oder die zuständige Stelle unverzüglich.
  2. Erste Hilfe leisten: Sofort medizinische Versorgung sicherstellen.
  3. Dokumentation erstellen: Unfallbericht mit genauen Details anfertigen.
  4. Arztbesuch: Verletzungen und Unfallhergang ärztlich dokumentieren lassen.
  5. Versicherungsleistungen beantragen: Alle relevanten Unterlagen einreichen.

Fazit

Die betriebliche Unfallversicherung bietet umfassenden Schutz für Unternehmen und Mitarbeitende bei Arbeits- und Wegeunfällen. Sie ergänzt die gesetzliche Absicherung und stärkt das Sicherheitsgefühl im Arbeitsumfeld. Für Unternehmen ist die betriebliche Unfallversicherung nicht nur ein Schutzmechanismus, sondern auch ein Zeichen für Verantwortungsbewusstsein und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden. Sie trägt zur Mitarbeiterbindung bei und bietet finanzielle Sicherheit bei unvorhergesehenen Ereignissen.

FAQs

Was ist die betriebliche Unfallversicherung?

Sie ergänzt die gesetzliche Unfallversicherung und bietet zusätzlichen Schutz bei Arbeits- und Wegeunfällen.

Wer zahlt die betriebliche Unfallversicherung?

In der Regel übernimmt der Arbeitgeber die Beiträge.

Deckt die betriebliche Unfallversicherung Freizeitunfälle ab?

Freizeitunfälle können optional versichert werden, je nach Vertragsgestaltung.

Was deckt die betriebliche Unfallversicherung (bUV) ab?

Die betriebliche Unfallversicherung umfasst Leistungen wie Invaliditätsentschädigung, Todesfallleistungen, Übernahme von Rehabilitations- und Bergungskosten sowie Unfall-Krankenhaustagegeld.

Wie funktioniert die Abwicklung nach einem Unfall?

Der Unfall wird gemeldet, ärztlich dokumentiert, und die notwendigen Unterlagen werden bei der Versicherung eingereicht, um Leistungen zu beantragen.

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