Direktversicherung: Wie funktioniert eine Direktversicherung, für wen ist sie geeignet und was sind die Vor- und Nachteile?

Die Direktversicherung

Eine Direktversicherung (auch: Firmendirektversicherung, abgekürzt oft FID) ist nach dem deutschen Arbeits- und Steuerrecht ein Lebensversicherungsvertrag, den der Arbeitgeber als Versicherungsnehmer auf das Leben eines Arbeitnehmers (versicherte Person) bei einem in Deutschland zugelassenen Versicherer abschließt. Bezugsberechtigt sind der Arbeitnehmer und/oder dessen Hinterbliebene. Die Direktversicherung ist einer der fünf in Deutschland bekannten Durchführungswege in der betrieblichen Altersversorgung.

Wie in der betrieblichen Altersversorgung üblich, können in der Direktversicherung Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenleistungen versichert werden. Dazu zählen unter anderem Altersvorsorge, Hinterbliebenenrenten- oder -kapitale, Berufsunfähigkeits- und Unfallzusatzversicherungen.

Leistungen aus Direktversicherungen sind seit Einführung des Gesetzes zur Modernisierung der Krankenversicherung (GMG) für gesetzlich und freiwillig Krankenversicherte grundsätzlich zur KVdR beziehungsweise GKV mit dem vollen Beitrag krankenversicherungspflichtig. Dies gilt nur für den betrieblich veranlassten Teil einer Direktversicherung, nicht jedoch für den Teil, der nach betrieblichem Ausscheiden und privater Fortführung anfällt. Rückt beim Arbeitgeberwechsel ein neuer Arbeitgeber in die Position des Versicherungsnehmers, verbleibt es bei der betrieblichen Veranlassung der versicherungspflichtigen Beiträge. Dies gilt auch für die gesetzliche Pflegeversicherung.

Hinweis: Wurde die Direktversicherung nach 2019 abgeschlossen, so müssen Arbeitgeber mindestens einen Pflichtzuschuss in Höhe von 15 Prozent übernehmen. Ab dem Jahr 2022 ist dies auch bei älteren Verträgen der Fall.

Hinweis: Wurde die Direktversicherung nach 2019 abgeschlossen, so müssen Arbeitgeber mindestens einen Pflichtzuschuss in Höhe von 15 Prozent übernehmen. Ab dem Jahr 2022 ist dies auch bei älteren Verträgen der Fall.

Funktionsweise der Direktversicherung und für wen sie geeignet ist

Der Arbeitgeber schließt die Versicherung zugunsten des Arbeitnehmers ab und führt monatliche Beiträge an die Versicherungsgesellschaft ab. Diese Beiträge sind bis zu bestimmten Grenzen steuerlich begünstigt. Nach Renteneintritt erhält der Arbeitnehmer die vereinbarten Leistungen in Form einer Rente oder Einmalzahlung.

Die Direktversicherung ist somit ideal für Arbeitnehmer, die eine zusätzliche Altersvorsorge mit staatlicher Förderung aufbauen möchten. Besonders attraktiv ist sie für Angestellte in Unternehmen, die eine bAV anbieten und für Personen, die ihre steuerliche Belastung senken wollen.

Vorteile einer Direktversicherung

Steuerliche FörderungBeiträge sind bis zu einer bestimmten Grenze steuer- und sozialabgabenfrei.
Sichere AltersvorsorgeKapitalgedeckte Versicherung mit garantierten Leistungen.
FlexibilitätMöglichkeit der einmaligen Kapitalauszahlung oder lebenslangen Rentenzahlung.
Mitnahme bei ArbeitgeberwechselOft ist eine Übertragung auf den neuen Arbeitgeber möglich.
Zusätzliche AbsicherungSchutz für Hinterbliebene im Todesfall.

Nachteile einer Direktversicherung

Geringere SozialversicherungsansprücheBeiträge werden steuer- und sozialabgabenfrei eingezahlt.
Nachgelagerte BesteuerungRentenzahlungen müssen im Ruhestand versteuert werden.
Mögliche EinschränkungenBei der Kündigung oder Übertragung der Versicherung bei einem Arbeitgeberwechsel.

Fazit: Direktversicherung

Die Direktversicherung ist eine attraktive und steuerlich begünstigte Möglichkeit der betrieblichen Altersvorsorge, die Arbeitnehmern eine zusätzliche Absicherung im Ruhestand bietet. Sie überzeugt durch ihre einfache Handhabung, steuerliche Vorteile und flexible Auszahlungsoptionen, sei es als lebenslange Rente oder einmalige Kapitalauszahlung.

Allerdings sollten Arbeitnehmer auch die Nachteile berücksichtigen, insbesondere die nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter und mögliche Auswirkungen auf die gesetzliche Rente. Zudem ist die vorzeitige Verfügbarkeit des angesparten Kapitals eingeschränkt.

Insgesamt eignet sich die Direktversicherung besonders für Arbeitnehmer, die langfristig für ihren Ruhestand vorsorgen und dabei staatliche Förderungen nutzen möchten. Wer frühzeitig einsteigt und sich gut informiert, kann von dieser Form der Altersvorsorge erheblich profitieren.

FAQs

Was ist eine Direktversicherung und wie funktioniert sie?

Die Direktversicherung ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), bei der der Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung für den Arbeitnehmer abschließt.

Welche steuerlichen Vorteile bietet eine Direktversicherung?

Beiträge sind bis zu bestimmten Höchstgrenzen steuer- und sozialversicherungsfrei. Die Rentenzahlungen unterliegen jedoch der nachgelagerten Besteuerung.

Kann eine Direktversicherung bei einem Arbeitgeberwechsel übertragen werden?

Ja, oft kann die Versicherung zum neuen Arbeitgeber übertragen oder privat weitergeführt werden.

Kann ich meine Direktversicherung vorzeitig kündigen oder mir auszahlen lassen?

Eine Kündigung ist meist nicht möglich, aber eine beitragsfreie Fortführung oder Übertragung kann erfolgen.

Wirkt sich eine Direktversicherung auf meine gesetzliche Rente aus?

Ja, wenn Sie die Wohnungsbauprämie erhalten haben.
Nein, wenn Sie nur die Arbeitnehmersparzulage genutzt haben – dann ist die Auszahlung frei verfügbar.

Welche Auszahlungsoptionen gibt es bei der Direktversicherung?

Die Leistung kann entweder als lebenslange Rente oder als einmalige Kapitalauszahlung erfolgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.